Die achtzehn Kompositionen befanden sich auf neun Walzen eines Musikspielwerks in
einer von dem Hallenser Uhrmacher Johann Zacharias Fischer angefertigten Standuhr
aus dem Besitz des Fürstenhauses von Anhalt-Köthen. Die ersten Besitzer waren, den auf dem Gehäuse angebrachten Initialen zufolge, Fürst
Carl Georg Leberecht von Anhalt-Köthen (1730–1789) und seine Gemahlin Louise Charlotte
Friderica (1749–1812). Die Uhr könnte ein Geschenk zur Hochzeit des Paares (26. Juli 1763) oder anlässlich
der Geburt eines ihrer Kinder – in Frage kämen Caroline Louise (* 1767) und August
Christian (* 1769) – gewesen sein. Die mit Stiften versehenen Walzen setzten ein Hämmerwerk in Bewegung, durch das die
Saiten einer Harfe angeschlagen wurden. Die Uhr stand zuletzt im herzoglichen Schloss
zu Dessau; ihr Verbleib nach 1945 ist unbekannt.
Der Hallenser Uhrmacher J. Z. Fischer bot 1767 eine Spieluhr an, die „12 Stück spielet,
welche von einem berühmten Maitre ausdrücklich dazu verfertiget worden, bestehend
in einer Arietta und Allegretto, Menuet, Trio, Polonaise und Trio, 2 Märsche und 4
Chorale, welche mit Trillern, Mordenten, Vorschlägen und einigen andern Manieren,
mit der Terz, Quart und Sexte vorgetragen werden“ (Wöchentliche Hallische Anzeigen,
1767, S. 668f.). Offenbar handelte es sich hier zumindest teilweise um dasselbe Repertoire.
Literatur
E. Simon, Mechanische Musikinstrumente früherer Zeiten und ihre Musik, Wiesbaden 1960,
S. 48–51